Torjäger Falk Fischer freut sich über den Neustart

In den vergangenen Spielzeiten in der Fußball-Landesliga gehörte Falk Fischer beim TuS Langenholthausen zu den Leistungsträgern. Der pfeilschnelle Linksaußen, der für seine überragende Schusstechnik und seine hohe Torquote bekannt ist, musste im Corona-Lockdown allerdings lange auf sein Lieblingshobby verzichten. Doch das Warten hat ein Ende, denn seit einigen Tagen sind die Kicker vom Düsterloh wieder im aktiven Mannschaftstraining. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählt Fischer, wie es sich anfühlt, wieder auf dem Platz zu stehen und wie die Stimmung in der Mannschaft ist.

Westfalenpost: Hallo Herr Fischer, acht Monate mussten Sie auf Fußball verzichten. Sowohl der Trainings- als auch der Wettkampfbetrieb fielen der Corona-Pandemie zum Opfer. Wie fühlt es sich an wieder mit der Mannschaft trainieren zu können?

Falk Fischer: „Es ist schon überragend. In der langen Pause habe ich immer wieder festgestellt, dass mir einfach etwas fehlte. Durch den Neustart des Trainings kehrt ein großer Teil meines Privatlebens wieder zurück. Ich habe mich echt wieder gefühlt, wie ein kleiner Junge, der einfach nur wieder nach draußen und gegen den Fußball treten möchte. Als feststand, dass wir wieder trainieren können, haben sich alle sehr gefreut und ganz schnell hat man die Dynamik in unserer Gruppe gespürt, weil einfach alle auf diesen Augenblick seit einer gefühlten Ewigkeiten gewartet haben. Das sind so Sachen, die man vor der Pandemie gar nicht so wertgeschätzt hat. Aber als das weggefallen ist, habe ich erst gespürt, wie wichtig meine Mannschaft für mich ist. Dementsprechend hatten wir beim Training richtig Spaß.“

Westfalenpost: Sie sind ja ein absoluter Vollblutfußballer, der seinen Sport mit Leib und Seele ausführt. Wie sehr haben Sie es vermisst einem Ball hinterherzurennen?

Falk Fischer: „Es fehlte mir schon extrem. Die ersten Wochen im Lockdown fühlten sich fast wie Urlaub an. Relativ schnell hat sich bei mir aber dann Langeweile eingestellt. Normalerweise trainieren wie drei Mal unter der Woche und haben dann am Wochenende ein Saisonspiel. Wenn das dann gestrichen wird, fehlt da ein großer Teil meines Lebens.“

Westfalenpost: Der TuS Langenholthausen hat zur neuen Saison elf Spieler verpflichtet. Wie sind nach den ersten Trainingseinheiten Ihre Eindrücke von den neuen Mitspielern?

Falk Fischer: „Es ist schon relativ schwierig da zum aktuellen Zeitpunkt Prognosen abzugeben. Wir haben uns mit dem Trainerstab darauf geeinigt, dass wir relativ ruhig anfangen. Dementsprechend gab es noch nicht so viel zu zeigen. Erst einmal müssen alle wieder reinkommen, um auch Muskelverletzungen zu vermeiden. Aber die Jungs machen alle menschlich einen Top-Eindruck. Und das ist schon einmal sehr wichtig. Elf Neuzugänge hören sich auf den Blick vor allem quantitativ nach sehr viel an. Viele von den neuen Gesichtern sind auch noch sehr jung. Also gehe ich davon aus, dass sie sich erst noch richtig entwickeln müssen. Aber generell sind wir schon sehr zufrieden wie wir aufgestellt sind. Der erste Eindruck ist durchweg positiv.“

Westfalenpost: Das hört sich alles nach einem guten Mannschaftsgefüge, oder?

Falk Fischer: „Wir haben auch im Corona-Lockdown den Kontakt nie abreißen lassen und uns relativ schnell in den sozialen Medien organisiert und miteinander vernetzt. Und jetzt wo wir uns wiedersehen, steigt von Mal zu Mal die Euphorie. Wir haben Lust als Mannschaft etwas zu erreichen. Die Stimmung in der Kabine ist auf jeden Fall gut.“

Westfalenpost: Sie haben bereits angesprochen, dass Sie vier Tage in der Woche auf einem Fußballplatz stehen. Was haben Sie im Lockdown gemacht als das wegfiel?

Falk Fischer: „Ich hatte das Glück, dass ich arbeiten durfte. Ich hatte also nicht gänzlich Langeweile. Ansonsten habe ich – ich möchte es eigentlich gar nicht zugeben, weil es etwas rentnermäßig herüberkommt – das Spazierengehen für mich entdeckt. Ich bin kein großer Läufer, aber etwas bewegen musste ich mich dann doch schon (lacht).“