Hohe Ehrung für Andreas Aßhoff

Das Rampenlicht im heimischen Fußball ist meistens für andere reserviert. Für den Torjäger, dessen Treffer seinem Klub den Sieg bringen. Oder dem Torwart, der mit tollkühnen Paraden die Punkte festhält. Dann wäre da noch der Trainer, der bei der Mannschaftsaufstellung wieder ein glückliches Händchen hatte. Die Aufgaben eines Geschäftsführers fallen da schnell aus dem Fokus der Aufmerksamkeit heraus. Nun rückte einer dieser stillen Helden in den Mittelpunkt. Andreas Aßhoff, der Geschäftsführer des TuS Langenholthausen, wurde für 35 Jahre ehrenamtliche Arbeit beim TuS vom Deutschen Fußballbund mit der Ehrennadel ausgezeichnet.

Welche Bedeutung die Arbeit des Langenholthausers über die Stadtgrenzen genießt, wurde deutlich, das Ernst Lemmer, der Vorsitzende des FLVW-Kreises Arnsberg und Michael Ternes, der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses, die Ehrung während des Jahresmeetings des Landesligisten am Düsterloh vornahmen. „35 Jahre – diese Zahl sagt schon vieles aus über die Bedeutung von Andreas Aßhoff für den TuS Langenholthausen“, freute sich der TuS Vorsitzende Charly Grote über die Auszeichnung für seinen langjährigen Mitstreiter.

Viele Projekte umgesetzt

Der Goldbäcker erinnert sich an das Engagement des Jubilars bei der gescheiterten Kreisstrukturreform des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen. Der Verband in Kaiserau wollte damals seine Sportkreise den politischen Kreisen angleichen. Die Balver Fußballer hätten dadurch im Märkischen Kreis und nicht mehr im Kreis Arnsberg Fußball spielen müssen. „Da wären gewachsene Verbindungen kaputt gegangen“, weiß Grote. Zuletzt machte sich Andreas Aßhoff dann noch um die neue LED-Flutlichtanlage am Düsterloh verdient.

„Er weiß, was zu machen ist“, betont Grote. Der 58-jährige Aßhoff blickte dann auf die nun mehr dreieinhalb Jahrzehnte Vereinsarbeit zurück. „Eigentlich waren Charly und ich immer gemeinsam für den TuS im Einsatz. Ich glaube, wir haben da schon einiges bewegt für den Verein“, gibt Andreas Aßhoff das Kompliment zurück.

Mit Holzspänen abgestreut

Das Leben im Verein begann für Andreas Aßhoff wie bei vielen Jungen – es wurde Fußball gespielt beim TuS Langenholthausen. „Während meine Freunde nach der A-Jugend in der ersten Mannschaft weitergespielt haben, habe ich aufgehört“, erinnert sich Aßhoff. Stattdessen ging es für ihn dann 1987 als Geschäftsführer in die Vorstandsarbeit.

„Damals war der Geschäftsführer auch noch zuständig für das Ziehen der Linien rund um den Sportplatz mit Holzspänen“, erzählt der Langenholthauser. Sonntag für Sonntag ging es vormittags zum Düsterloh und dort dann mit einer großen Schubkarre voller Sägespäne rund um den Platz. „Eine Kreidekarre gab es damals noch nicht. Paul Müller hat damals dafür gesorgt, dass immer genügend Späne aus seiner Firma am Düsterloh waren“, erinnert Andreas Aßhoff an den bekannten früheren Balver Unternehmer.

WhatApp-Gruppe statt Briefträger spielen

Dass er im Laufe der Jahre nicht mehr für den Platz zuständig ist, ist eine der wenigen Veränderungen für den TuS-Funktionär. „Ansonsten kann man schon sagen, dass man praktisch jeden Tag irgendwas für den Verein zu erledigen hat“, mag Andreas Aßhoff von geregelten „Arbeitszeiten“ nicht sprechen. „Es ist zwar im Laufe der Jahre vieles einfacher geworden“, hat für Aßhoff das „dfb-net“ die Arbeit schon erleichtert.

„Wenn du früher ein Spiel verlegen wolltest, musstest du erstmal einen aufwendigen Briefverkehr zwischen den Vereinen anschieben. Heute geht das alles per Klick im Netz einfacher und schneller. „Wenn ich früher für eine Vorstandssitzung eingeladen habe, habe ich Tage vorher erstmal Briefträger gespielt und rund zehn Briefe im Dorf verteilt. Heute verschickt man per Whatsapp eine Nachricht an die Gruppe“, sind die neuen Medien durchaus eine Arbeitserleichterung für ihn.

Andreas Aßhoff macht keinen Hehl daraus, dass ihm einige Entwicklungen im kleinen Fußball nicht gefallen. So die Oberflächlichkeit vieler Gesprächspartner. Ein Beispiel ist dabei, wie schnell heute von einigen Klubs zum Beispiel Spiele abgesagt werden. „Das ist einfach ärgerlich“, sagt Andreas Aßhoff. Der aber trotzdem an ein Dienstzeitende noch nicht denkt. Dem Fußball – nicht nur beim TuS Langenholthausen – würde etwas fehlen.