Verlorener Torjäger ist wieder da

Es wirkt so, als sei es eine Ewigkeit her. Am Sonntag, 18. Oktober 2020 spielte der TuS Langenholthausen in der Fußball-Landesliga beim TSV Weißtal. Das Spiel wurde mit 4:3 gewonnen. Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:1 war Falk Fischer. Was damals noch niemand ahnte, es sollte bis heute sein letzter Treffer für die Mannschaft vom Düsterloh gewesen sein.

Aufstieg in die Landesliga 2019 mit einer Rekordpunktzahl, Kreispokalsieger 2020 und als Höhepunkt noch das Spiel gegen Rot-Weiß Hünsborn in der Arena auf Schalke. In den vergangenen Jahren erlebte der TuS Langenholthausen die erfolgreichste Phase seiner mehr als 100-jährigen Vereinsgeschichte. Ganz eng verbunden mit den großen Erfolgen am Düsterloh ist ein Name: Falk Fischer. Der Stürmer war ein Torgarant, brillierte auf dem Spielfeld gemeinsam mit seinem Sturmpartner Gian-Marco De Luca und brachte Abwehrreihen zur Verzweiflung. Doch plötzlich war damit Schluss.

Lange Pause nach Saisonannullierung

Zwölf Tage nach seinem letzten Treffer wurde die Saison unterbrochen, später dann annulliert. Es folgte eine nicht mehr enden wollende Pause. Erst nach sieben Monaten durften die Fußballer wieder gemeinsam auf den Platz. Nach wenigen Wochen schloss sich für Fischer wieder eine Pause an, die erst am vergangenen Wochenende endete.

Beim Spiel in Obersprockhövel wurde der Stürmer in der 70. Minute für Jan Elias Clement eingewechselt. „Ich bin schon seit einigen Wochen wieder im Training. Da es die personelle Situation zuließ fragte mich Tim Rademacher, ob ich mich auf die Bank setzen könnte, was ich dann auch gemacht habe. Eigentlich wollte ich erstmal wieder langsam reinkommen nach der langen Pause“, erklärt Falk Fischer, wie es zu seinem Einsatz kam.

Langjährige Weggefährten

Doch aus dem Training ging es wieder auf den Platz. Fazit nach dem ersten Einsatz? „Die Pause war sehr lang“, sagt Fischer schmunzelnd. Der Kontakt zu seinen Mannschaftskameraden ist aber nie abgerissen. „Ich habe ja mit vielen Spielern schon sehr lange zusammengespielt. Leute wie Markus Grete, Gian-Marco De Luca, Tim Rademacher oder Lukas Kessler kenne ich ja schon ewig. Deshalb habe ich auch immer mal wieder Kontakt zu ihnen gehabt. Wir sind ja eine Truppe, die in den vergangenen zehn Jahren meistens zusammen gespielt hat“, erklärt der Stürmer, der in dieser Saison noch die ein oder andere Chance hat, sich wieder ein wenig Spielpraxis zu holen.

Nach der Saison zieht es einen Großteil „der Truppe“ weg vom Düsterloh. Viele gehen zur FSV Werdohl zurück, einige zum SuS Langscheid/Enkhausen. Über seine eigene Zukunft hat Falk Fischer sich aber noch keine Gedanken gemacht. „Wir sind in Gesprächen, aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen“, betont der Stürmer, der seit 2016 am Düsterloh ist.

Zukunft ist noch offen

„Ich war ganz überrascht, als ich am Donnerstag beim Training am Platz vorbeigeschaut habe und Falk dann gesehen habe“, sagt Charly Grote, Vorsitzender des TuS Langenholthausen, der sich auch über das Wiedersehen und den Wiedereinstieg des Stürmers gefreut hat. „Ich wusste, dass er seit ein paar Wochen wieder im Training ist. Auf den ersten Blick habe ich ihn nicht erkannt. Er hat eine neue Frisur und einen Vollbart“, sagt Grote und lacht, „aber ein Merkmal hat mir dann doch verraten, dass er es ist: sein Laufstil.“

Am Düsterloh würden sich die Verantwortlichen freuen, wenn der Torjäger auch in der kommenden Saison das grüne Trikot trägt. „Wir haben mit ihm darüber gesprochen, dass wir es super finden würden, wenn er weiter bei uns bleibt“, betont Grote, der erst einmal froh ist, dass Falk Fischer in den letzten Saisonspielen noch zum Kader gehören wird. „In Obersprockhövel konnte er ja in den paar Minuten noch nicht viel zeigen. Das Spiel war ja zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden“, weiß Grote.

Die Planungen für die kommende Saison laufen weiter. Zwei Spieler suchen die Langenholthausener noch. „Wir hatten am vergangenen Wochenende ein Treffen in unserem Klubhaus mit allen Zugängen, die bislang feststehen, damit sich alle einmal kennenlernen“, erklärt der Vorsitzende. Doch bis sie alle für den TuS Langenholthausen auflaufen werden, wird es noch dauern. Erstmal gilt es, die laufende Saison so erfolgreich wie möglich abzuschließen – und das am liebsten mit Falk Fischer.