Stolz auf das Westfalenpokalspiel

Die Westfalenpokal-Begegnung zwischen dem heimischen Fußball-Landesligisten TuS Langenholthausen und dem Regionalligisten SV Lippstadt 08 gehört eindeutig zu der Kategorie von Spielen, über die man noch lange sprechen wird und die noch lange in Erinnerung bleiben werden. Zwar verlor das Team von Trainer Uli Mayer unterm Strich dann doch deutlich mit 2:6, aber das Ergebnis ist trügerisch. Nicht nur bei der 1:0-Halbzeitführung, sondern auch spielerisch bot man dem Favoriten lange Paroli. Eine Sensation lag lange in der Luft. Am Ende reichte es nicht. Doch trotzdem sind die Spieler und Funktionäre stolz auf ihre Leistung. Im Gespräch mit der Westfalenpost blicken vier von ihnen auf den Mittwochabend zurück.

Für den ersten magischen Moment sorgte der spielende Co-Trainer Tim Rademacher als er in der 19. Minute einen Kopfball nach mustergültiger Vorarbeit von Dominik Beutler zum 1:0 verwandelte. Auch für Rademacher war es ein großes Spiel. Trotzdem gibt er sich zurückhaltend. „Es war immer noch ein normales Spiel, der SV Lippstadt hatte auch nur elf Spieler auf dem Platz. Trotzdem hatten wir eine Zuschauerkulisse, die wir in der Form schon lange nicht mehr bei uns in Langenholthausen hatten. Klar, ist es schön ein Tor zu erzielen, aber das war nach der genialen Vorarbeit von Dominik auch nicht schwer“, sagte Rademacher. Er hatte lobende Worte für das Passspiel und das Zweikampfverhalten seiner Mannschaft. „Wir haben gezeigt, dass wir mit einem drei Klassen höher spielenden Gegner mithalten können. Wir nehmen viel aus der Partie mit.“

Tor gegen den Ex-Verein

Und auch für Robin Hoffmann war es ein ganz besonderes Spiel. Denn er trat gegen seinen Ex-Verein und seine ehemaligen Teamkollegen an. Im Vorfeld hatte er sich gewünscht ein Tor zu schießen – und dieser Wunsch ging in Erfüllung. In der 69. Minute trat er zum Foulelfmeter an und verwandelte diesen sicher zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. „Ich gehöre ja immer zu den Elfmeterschützen. Für mich war klar, dass ich diesen Elfmeter schießen würde. Ich hatte mich gut gefühlt und war mir sicher, dass ich ihn rein machen würde“, erklärte er nach dem Spiel. Auch er hatte die großartige Stimmung bemerkt, vor allem als es zum Elfmeterpfiff kam. Den Rest der Partie war er im berühmt-berüchtigten Tunnel.

Jan Apolinarski hielt als Abwehrspieler die Defensive zusammen. Sicheres Aufbauspiel und eine starke Zweikampfquote zeichneten ihn am Mittwochabend aus. Auch er war begeistert. „Das Spiel hat richtig Spaß gemacht, denn haben wir haben unsere Taktik durchgezogen und es hat auch gut geklappt. Die erste Halbzeit war gigantisch Das Ergebnis ärgert mich aber ein bisschen. Auf dem Papier steht ein 2:6. Wer als Zuschauer dabei war, weiß dass es viel enger war. Ein 2:4 wäre ok gewesen, aber hinten raus ging ins etwas die Luft aus.“ Auch er hatte positive Worte für die Atmosphäre. „Für ein Dorf sind schon extrem viele Leute da gewesen. Ich habe sogar viele Spieler aus unseren Nachbarvereinen gesehen. Das zeigt wie groß das Interesse war. Trotzdem darf man jetzt nicht den Fehler machen, das Spiel als Maßstab für alle anderen Landesliga-Begegnungen zu nehmen“. mahnt Apolinarski.

Lob vom Vorsitzenden

Auch der Vorsitzende des Vereins, „Charly“ Grote, hat das Spiel live verfolgt. Er weiß um die Bedeutung des Spiels für seinen Verein. „Das war eines unserer größten Spiele in der Vereinshistorie. Wir haben zweimal gegen Schalke in Freundschaftsspielen gespielt. Aber in Pflichtspielen war das der ranghöchste Gegner. Unsere Jungs haben tolle Werbung für den Amateurfußball gemacht. Ich habe bei den Zuschauern nur in glückliche Gesichter geschaut. Keiner hatte es bereut zum Düsterloh zu kommen. Das ist eine tolle Sache.“

Charly Grote sah ein Spiel, dass für ihn einen ganz anderen Charakter als noch das Liga-Spiel am vergangenen Sonntag gegen Lüdenscheid. „Es ging sehr fair zu. Beide Mannschaften wollten einfach nur Fußball spielen. Und der Schiedsrichter hatte die Partie sehr gut im Griff.“