Langenholthausen verliert Spektakel in Erlinghausen

Unter den Augen von BVB-Boss „Aki“ Watzke lieferten sich RW Erlinghausen und der TuS Langenholthausen ein an Spannung nicht zu überbietendes Match. Am Ende siegten die Gastgeber aus dem Hochsauerlandkreis mit 6:4. Dieser Erfolg ist aber nicht nur ihrer spielerischen Klasse geschuldet, sondern auch den netten Gästen aus L.A. Denn drei Tore übergaben sie den Rot-Weißen auf dem Silbertablett, sprich durch haarsträubende persönliche Fehler. Wie beispielsweise in der 57. Minute, als Innenverteidiger Menke mit einem Fehlpass den überragenden Bilal Akgüvericin so prächtig in Szene setzte, dass er wenig Mühe hatte, zum 5:3 für Rot-Weiß Erlinghausen einzunetzen.

Dass Kapitän Falk Fischer mit seinem Tor zum 5:4 den TuS L.A. noch einmal heranbrachte, spricht für eine intakte Mannschaft, die allerdings sowohl dem Trainer als auch dem Torschützen den letzten Nerv geraubt hatte. „Wir schießen hier vier Tore und gehen als Verlierer vom Platz, das darf nicht wahr sein. Wenn du vier Tore auswärts schießt, musst du eigentlich gewinnen. Was uns hier passiert ist, das ist nicht normal. Wir haben jetzt zwei gute Spiele gemacht und gerade einmal einen Punkt auf dem Habenkonto. Gegen den BSV Menden und auch heute gegen RW Erlinghausen war mehr möglich. Wir haben uns extrem dämlich angestellt“, bilanzierte Fischer, der seine Wut über die unnötige Niederlage nur schwer verbergen konnte.

Ähnlich angesäuert war auch Trainer Uli Mayer, der sofort nach dem Anpfiff mit seiner Mannschaft im Hans-Watzke-Stadion den offenen Schlagabtausch mit den Hausherren suchte. „Wir mussten nach vorne spielen, um ihre Defensive zu beschäftigen, die nicht so stabil ist“, sagte der Coach. Sein Konzept ging aber nur wenige Minuten auf, weil der TuS es einfach nicht schaffte, die Angriffe der Rot-Weißen von der Außenbahn zu unterbinden.

Innerhalb von 10 Minuten schossen Dominguez, Akgüvericin und Raulf die Hausherren mit 3:0 in Front. Erst als Mayer mit „Apo“ Apolinarski die linke Abwehrseite des TuS L.A. stabilisierte, kamen die Gäste wieder besser ins Spiel. Gian-Marco de Luca und Falk Fischer brachten den TuS L.A. noch vor der Pause auf 3:2 heran. Aber wieder war es Dominguez, der wenig Mühe hatte auf 4:2 zu erhöhen, und zwar in der 55. Minute.

Trotz des erneuten Rückschlags fighteten die Mayer-Schützlinge immer weiter und belohnte sich durch einen sehenswerten Heber von de Luca mit seinem dritten Treffer. Jetzt wankte der Favorit, aber er fiel nicht, weil Menke mit einem Fehlpass Akgüvericin prächtig bediente. Das Gastgeschenk nutzte er und erhöhte auf 5:3.

Aber wieder schlugen die Grün-Weißen zurück, und zwar durch Falk Fischer. Da noch 24 Minuten zu spielen waren, glaubten die TuSler beim Stande von 5:4 noch an eine Punkteteilung, aber Brüll konnte eine 100-prozentige Kopfballchance nicht nutzen. Dass Akgüvericin mit seinem dritten Tor den Sack kurz vor dem Abpfiff des Schiedsrichters, der nicht seinen besten Tag hatte und den Gästen einen Foulelfmeter verweigerte, endgültig zumachte, war mehr als ärgerlich für den TuS Langenholthausen, der ein dickes Lob von BVB-Boss Watzke erntete: „Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung. Langenholthausen hat eine tolle Moral bewiesen, ist immer wieder ins Spiel zurückgekommen. Und genau das spricht für die Qualität der Mannschaft.“