TuS geht in Überzahl baden

Solch einen Fußballfest haben die Fans des Fußball-Landesligisten VSV Wenden schon lange nicht mehr am heimischen Nocken in Schönau erlebt.

Nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge gewann der VSV Wenden gestern hochverdient gegen Aufsteiger TuS Langenholthausen mit 5:2 (2:2). Und was die Sache noch stärker macht: Nach zwei kurz hintereinander folgenden Foulspielen sah Florian Bublitz in der 42. Minute beim Stand von 2:2 Gelb/Rot. So mussten die Gastgeber die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl spielen. „Was soll ich dazu sagen. Die Mannschaft hat einfach überragend gespielt“, freute sich Jörg Rokitte über die ersten drei Punkte im dritten Spiel nach seiner Rückkehr als Trainer des VSV Wenden Anfang Oktober.

Es ging von Beginn an richtig rund am Nocken. Bereits in der fünften Minute hatte El Alami das 1:0 auf dem Fuß, als Gästetorwart Beutler einen Freistoß von Michael Schöler nach vorne abprallen ließ. Acht Minuten später war es dann soweit. Eine Hereingabe von Dominic Kruse drückte Andre Schilamow aus fünf Metern zum 1:0 über die Linie.

Dabei blieb es bis zur 31. Minute. Dann ging es es Schlag auf Schlag. Binnen vier Minuten stand es plötzlich 2:2. Zunächst glich Falk Fischer aus. 120 Sekunden später brachte Christian Runkel den VSV Wenden nach schöner Vorarbeit von Sascha Rokitte und Andre Schilamow wieder in Führung. Doch nur zwei Minuten später glich de Luca wieder aus (35.). Ja, und dann gab es eben „zu allem Überfluss“ drei Minuten vor der Pause Gelb/Rot für Bublitz. Darüber hinaus musste Verteidiger Lennart Arens auch noch verletzt in der Kabine bleiben.

Von Unterzahl nichts zu sehen

Fragende Blicke bei den VSV-Fans: „Ob das mal gut geht?“ Es ging, und wie. „Wir haben in der Pause das System etwas umgestellt. Aber wir haben mit dem gleichen aggressiven Pressing weiter gespielt. Das hat meine Mannschaft sensationell gemacht. Man hat nie gesehen, dass wir in Unterzahl waren“, frohlockte Jörg Rokitte. Wohl wahr. Es sah eher so aus, als habe der VSV Wenden einen Mann mehr auf dem Platz. Bereits zwei Minuten nach dem Wiederbeginn wären die Gastgeber beinahe in Führung gegangen. Dominic Kruse traf aber nur die Latte.

In der 63. Minute fiel dann das verdiente 3:2. Michel Schöler tankte sich am linken Flügel durch. Seine Bilderbuchflanke verwandelte Sascha Rokitte volley. Und Wenden setzte nach. Elf Minuten später krönte Dominic Kruse seine gute Leistung mit mit einem für Gästekeeper Beutler überraschenden Schuss aus 20 Metern zum 4:2. Und wenn es mal läuft, dann läuft es auch richtig. In der 83. Minute nahm Michel Schöler den Ball am Sechzehner volley und nagelte ihn zum 5:2-Endstand in den Kasten.

Jörg Rokitte strahlte nach dem gelungenen Befreiungsschlag über das ganze Gesicht: „Alle Mannschaftsteile haben sehr gut ineinander gegriffen. Die Raumaufteilung und die Bissigkeit stimmten. Dazu haben wir einige Nackenschläge kurz vor der Pause – die Gegentore, die Gelb/Rote Karte und die Verletzung von Lennart Arens – sehr gut weggesteckt. Ich glaube, dass uns die Art und Weise des Sieges einen Schub geben wird.“