9:1! Mayer-Elf zerlegt SSV Meschede

Wer soll diesen TuS Langenholthausen eigentlich stoppen? Der letztjährige Landesligist SSV Meschede jedenfalls nicht, die Hoffmann-Elf taugte gestern Nachmittag nicht einmal als Sparringspartner. Der beeindruckende 9:1 (5:0)-Heimsieg des TuS war auch in dieser Höhe verdient, doch einer machte dennoch auf Understatement.

Und das war Trainer Uli Mayer: „Natürlich bin ich sehr zufrieden, wir haben genau das umgesetzt, was wir im Vorfeld besprochen haben. Die Mescheder Schwächen auf den Außenpositionen waren bekannt, wir haben sie clever angelaufen.“ Ansonsten war Mayer bemüht, die ganz große Euphorie im Keim zu ersticken. „Das Umfeld darf meinetwegen träumen, wir aber wissen, dass noch dicke Brocken auf uns warten“.

Kieselstein für Dreijährige

Meschede war sportlich kein Brocken, eher ein Kieselstein, den ein Dreijähriger aus dem Weg räumen kann. Und so war der Gast aus der Kreisstadt von Beginn an nur bemüht, Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten. Dies gelang nicht, weil vor allem im Aufbauspiel des TuS keinerlei Zugriff erfolgte.

Es hatte sich offenbar nicht bis ins Dünnefeld herumgesprochen, dass Abwehrchef Moritz Klamann der Impulsauslöser fast aller Spielaufbauaktionen ist. Er konnte dies grundsätzlich ruhiger als in jedem Trainingsspiel tun und damit die Kombinationen über die sich clever anbietenden „Sechser“ Haarmann und Kellermann einleiten.

Der Führungstreffer durch Arf war die logische Konsequenz (23.). Als dann aber Haarmann im Strafraum naiv gegen Palatin zu Werke ging, zeigte Schiedsrichter Wellmann zurecht auf den Punkt. Doch Grete parierte den Strafstoß glänzend und gab damit das Startsignal für tolle 20 Minuten (25.).

Zunächst traf Lottermoser nach Beutlers starkem Antritt und dessen Hereingabe ins eigene Netz (27.). 120 Sekunden später war der Regisseur selber zur Stelle. Er umkurvte zwei Gegenspieler und schloss trocken zum 3:0 ab. Bis zur Pause schraubten Kellermann und der bärenstarke Dominik Beutler das Resultat auf 5:0. Meschede zerfaserte in seine Bestandteile und war heilfroh über den Pausenpfiff.

Partie bleibt einseitig

Doch auch in Durchgang zwei blieb die Partie einseitig, weil vor allem das Mittelfeld mit Koch und Beutler immer wieder Räume und Passfenster fand, die vor allem Lars Kabath mit drei Toren nun weidlich nutzte (55./73./87.). Der Ersatz des fehlenden Goalgetters Falk Fischer betrieb gegen überforderte Gäste mächtig Eigenwerbung. „Wir haben gesehen, dass wir auch in der Breite Qualität haben, das ist sehr wichtig“, so Uli Mayer.

Wichtig ist indes auch, dass man am Düsterloh nun endlich aufhört, sich kleiner zu machen, als man ist. Denn wenn man ohne Leistungsträger wie Rademacher, Fischer und Ochs gegen einen Landesligaabsteiger neun Treffer erzielt, dann gehört man – ohne Wenn und Aber – zu den ganz heißen Titelkandidaten!