Auf die Schlüsselzahlen kommt es an

Am Anfang steht das weiße Blatt Papier. Langsam werden die Vereine ungeduldig, sie wollen wissen, gegen wen sie wann spielen müssen. Doch wie wird aus diesem weißen Blatt Papier ein Spielplan? Dirk Potthöfer ist ein alter Hase, wenn es um die Erstellung der Spielpläne geht. Seit Jahren ist er als Staffelleiter der Bezirksliga 4 der wichtigste Ansprechpartner für die Vereine – also auch für den TuS Langenholthausen.

Schlaflose Nächte, Papierstapel mit Sonderwünschen der Vereine, Chaos im Wohnzimmer und eine Flip Chart, auf der die Vereine hin und her bewegt werden. So in etwa stellt man sich als Laie das Erstellen eines Spielplanes vor. Dabei ist es weitaus weniger spektakulär. „Es dauert so eine Stunde, bis der Spielplan steht“, erklärt Potthöfer. Doch bis er loslegen kann, ist er erstmal von seinen Kollegen der höheren Staffeln abhängig. „Ich musste erst auf den Landesliga- Spielplan warten, damit ich die Schlüsselzahlen für meine Mannschaften vergeben konnte“, betont Potthöfer.

Dirk Potthöfer, Staffelleiter der Fußball-Bezirksliga 4. Foto: www.sportpresse-reker.de
Diese Schlüsselzahlen sind das wichtigste Geheimnis, wenn es darum geht, den Spielplan zu erstellen. Von Seiten des DFB gibt es einen festgelegten Ansetzungsschlüssel für Ligen mit unterschiedlichen Mannschaftsstärken. So auch für die 16er-Staffel der Bezirksliga 4.

Die Vergabe der Schlüsselzahlen geschieht unter verschiedenen Gesichtspunkten. So achtet Potthöfer zum Beispiel darauf, dass der TuS Warstein und der TuS GW Allagen nie gleichzeitig ein Heimspiel haben, sondern immer abwechselnd. Solche Konstellationen gibt es auch ligenübergreifend. Deshalb musste Potthöfer auf die Landesligisten warten. „Hüsten und Neheim oder Kirchhundem und der FC Lennestadt spielen auch nie an einem Spieltag gleichzeitig zu Hause“, erklärt Potthöfer.

Wünsche der Vereine

Im zweiten Schritt werden die Wünsche der Vereine berücksichtigt. Möchte ein Verein mit einem Heimspiel starten oder sollen die Heimspiele der Ersten immer parallel mit der Reserve stattfinden, dann versucht Potthöfer diese Wünsche zu berücksichtigen.

Was ihre Wünsche angeht, sind die Vereine pflegeleicht geworden. „Kaum ein Klub möchte noch unter der Woche spielen. Früher war das anders, aber das gibt es heute nicht mehr so. Auch ein Zeichen dafür, dass der Amateurfußball das Leben nicht mehr so stark prägt wie früher. Heute richtet man sich den Sonntag als Fußball-Tag ein“, so Potthöfer. Spiele einfach verlegen, nur weil es ein Verein möchte, kann er nicht. „Ich ersetze nicht die Zustimmung des Gegners, auch, wenn das manche Vereine schon einmal denken.“

Kurzfristige Änderungen

Sind auch diese Wünsche berücksichtigt, kann es losgehen. Der Mescheder trägt die Zahlen ein und lässt einen ersten Spielplan erstellen. „Manchmal schlafe ich noch eine Nacht über den Plan. Ich möchte eigentlich an jedem Spieltag eine interessante Paarung haben. Sei es ein Derby oder ein Duell zweier Spitzenteams“, verrät Potthöfer. Da kann es sein, dass kurzfristig noch mal die Zahlen getauscht werden. Ist Potthöfer mit seiner Arbeit fertig, leitet er den Spielplan mit den entsprechenden Schlüsselzahlen an seine Kollegen in den Kreisligen weiter. Und die scharren meistens schon mit den Hufen, um ihre weißen Blätter zu füllen.