TuS wird in der Nachspielzeit erneut bestraft

Der grün-weiße Fahrstuhl fährt derzeit ungebremst nach unten. Mit dem 3:4 (2:2) gegen den SV Brilon kassierte Fußball-Bezirksligist TuS Langenholthausen die dritte Heimniederlage in Folge und musste nach dem Verlust des sechsten Platzes (TuS Sundern) nun auch schon die Zweite des SuS Langscheid/Enkhausen gleichziehen lassen.

Wie schon beim 1:2 am Vorsonntag gegen den TuS Plettenberg fiel der Siegtreffer der Gäste in den letzten Sekunden. Die Grün-Weißen waren zu weit aufgerückt und wurden vom neuen Tabellenzweiten klassisch ausgekontert.

Während Brilons Trainer Georg Niglis das Team vom Düsterloh zu trösten versuchte („Jungs, das war Pech“), suchte Marco Lemke die Schuld in den eigenen Reihen („Wir haben es selbst verbockt“).

Zu dieser Erkenntnis kam auch Michael Erzen. „Wir machen uns durch unsere Fehler alles kaputt und belohnen uns nicht für unsere gute Leistung“, sagte der TuS-Spielertrainer. „Dieses Spiel hätten wir nie verlieren dürfen. Wir waren die bessere Mannschaft und hatten auch die besseren Chancen.“

Das war sicher etwas zu hoch gegriffen, aber der TuS setzte ebenso wie die Gäste aus dem Hochsauerlandkreis offensiv starke Akzente, während beide Teams in der Defensive doch einige Schwächen offenbarten.

Bereits nach 30 Sekunden hätte Rene Weißbach für die Langenholthausener Führung sorgen können, scheiterte aber am SVB-Keeper Kickert. Ansonsten war der TuS-Torjäger weitgehend auf sich allein gestellt, bekam keine verwertbaren Bälle.

Beide Mannschaften spielten von Beginn an mit offenen Visier. Sehenswert war das 1:0 für den TuS – Lemkes Eckball auf den kurzen Pfosten köpfte Erzen ein (13.). Dann ging es Schlag auf Schlag. Daniel Stengritts Fehler nach einem Rückpass von Dennis Zöller, als er zu lange mit dem Abspiel wartete und Flock den Ball auflegte (17.), ließ Daniel Filip 60 Sekunden später die erneute Führung folgen. Seine weite Flanke rutschte Kickert durch die Handschuhe. Fünf Minuten später glich Bause nach Patrick Rüths Stellungsfehler aus.

Und es ging munter weiter – aber ohne neue Tore. Nach einer feinen Einzelleistung des starken Daniel Filip „spuckte“ der Innenpfosten dessen Schuss wieder ins Feld zurück (27.). Auf der Gegenseite rettete Stengritt stark gegen Flock und Bause zielte freistehend mit einem Heber über das Tor (33./36.).

Nach dem Wechsel ging der TuS zum dritten Mal in Führung: Philipp Grabowski gute Vorarbeit nutzte Ömer Günes (48.). Aber wieder konnten sich die Gastgeber nicht lange an der Führung erfreuen. Bause glich nach einem sehenswerten Briloner Angriff aus (58.).

Danach verließen die Akteure die spielerische Linie und brachten zunehmend Härte ins Spiel. Für den TuS mit negativen Folgen.: Der in der Schlussphase für den verletzten Emin Günes (Nasenverletzung) eingewechselte Ali Ceylan kassierte wegen Nachtretens die rote Karte.

Damit nicht genug, denn in der Nachspielzeit wurden die Gastgeber wieder bestraft und reklamierten dabei wie gegen Plettenberg eine Abseitsstellung des Gäste-Torschützen. Vergeblich und wohl auch zu Unrecht.